Niklaus und Dorothee von Flüe werden von der Katholischen Landvolkbewegung als Patrone vereehrt.
Als Ehepaar beeindrucken Niklaus und Dorothee mit
- der Geradlinigkeit ihres Lebens,
- im Hören auf Gott,
- mit der Kraft ihres Glaubens,
- im Ringen um den Willen Gottes,
- im Loslassen und Sich-Verlassen auf Gott hin.
Bruder Klaus selbst wurde bereits zu Lebzeiten als "lebendiger Heiliger" verehrt. Bis in unsere Tage wird er in der Schweiz als Landesvater und Nationalpatron geschätzt. Der Reichtum seiner christlichen Lebensweisheit und sein Friedensideal machen ihn aber zu einem Heiligen für die ganze Welt.
Auch wenn der Lebensweg von Niklaus und Dorothee für unsere Verhältnisse eher eckig und kantig ist, so sind sie für viele Menschen Fürbitter und Leitbilder.
Bruder Klaus von der Flüe
Zwischen 1462 und 1465 geriet Klaus von der Flüe in eine tiefe Sinn– und Lebenskrise. Nachdem er sein Geburtshaus umgebaut hatte, in das schon bald seine ältesten Söhne einzogen, übernahmen sie zunehmend die Bewirtschaftung des Hofes. Klaus fand nun mehr Zeit zum stillen Sinnen und Nachdenken. Ein befreundeter Priester empfahl ihm in dieser depressiven Phase, in der ihm selbst seine Frau und die Kinder lästig waren, ein strenges Betrachtungsprogramm. Für einen in der Welt tätigen Menschen war es aber nicht erfüllbar, obwohl Klaus von Flüe jede Gelegenheit zum stillen Gebet nutzte: den Marsch zu einer entfernt gelegenen Matte, eine kurze Verschnaufpause auf dem Feld oder die Nacht, während die anderen schliefen. Am liebsten zog er sich in den nahegelegenen Ranft zurück. Klaus trat von seinen politischen Rats– und Richterämtern zurück.
Was der Patron der Katholischen Landvolkbewegung vor über 550 Jahren erleben musste, dass treibt uns Menschen heute noch mehr um: Die ehrenamtlich Engagierten sind oft mit dem traditionellen Programm voll ausgelastet und es gibt wenig Freiräume für kreative Antworten auf neue Herausforderungen. Moderne Menschen leben in der Spannung zwischen Alltag und Freizeit, zwischen ihrer Arbeit und dem Bedürfnis, zur Ruhe zu kommen, zwischen verplanter Zeit im Beruf und selbst gestaltbarer (Frei-)Zeit. Dabei gehören Arbeiten und Ruhen zum Rhythmus des Schöpfers und seiner Schöpfung: dieser Rhythmus ist gottgewollt. Leben wird eintönig, langweilig, spannungslos, wenn es diesen Rhythmus nicht gibt und das Leben nur aus Arbeiten oder nur aus Ruhen besteht. Wie kann es gelingen, im Lebensvollzug diesen Rhythmus zu leben?