Das sind die beiden Freiwilligen die über die KLB in Ecuador sind.
Pauline Rott (links) ist in Riobamba und Martha Laumayer (rechts) ist in Sucumbíos eingesetzt
Der Arbeitskreis Ecuador versucht, die Partnerschaft der Landvolkbewegung (KLB) mit einzelnen Diözesen in Ecuador zu verstärken und plant dazu Veranstaltungen. Er setzt sich auch mit der wirtschaftlichen und sozialen Lage des Landes Ecuador auseinander.
Die KLB unterstützt das Projekt: „Ofenbau im Hochland Ecuadors“ - Ein Projekt des Arbeitskreises Ecuador der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) in der Erzdiözese München und Freising.
Die indigenen Familien in Ecuador leben zum großen Teil in über 2.500 bis 3.500 m Höhe. Sie bewirtschaften in den steilen Lagen ihre kleinen Felder in Handarbeit. Ihr Leben ist sehr einfach und bescheiden. Sie leben in „Einraum“-Häusern: ein Raum, aus Lehmziegeln gebaut, das Dach mit wasserabweisendem Stroh gedeckt, meist ohne Fenster, in der Mitte des Raumes gibt es im Dach eine Öffnung als Abzug. Die gesamte Familie lebt in diesem Haus, teilweise sind auch noch Tiere darin untergebracht. In diesem Raum kochen die Frauen größtenteils auf offenem Feuer.
Bei Besuchen vor Ort sahen wir, dass diese Art des Kochens viele Gefahren birgt, unter anderem:
Bei vielen Überlegungen, wie hier „Hilfe zur Selbsthilfe“ aussehen könnte, wurde das Projekt „Ofenbau“ auf den Weg gebracht. Unter Mitarbeit einer ehemaligen Freiwilligen, die im Hochland Ecuadors arbeitete, sowie professionellen Ofenbauern bei uns und der Notwendigkeit, einen Einheimischen in Ecuador als Koordinator, Erklärer, Unterstützer, Kenner beider Welten vor Ort einzusetzen, konnte das Unternehmen in Angriff genommen werden.
Ein Prototyp wurde hier in Bayern gebaut, getestet und mit den europäischen Normen verglichen – er bestand auf Anhieb. Als weiteren Schritt konnten wir Geovanny Zhunaula für die Mitarbeit in Ecuador gewinnen. 2016/17 hatte er im Rahmen des Freiwilligenprogramms
der Erzdiözese München und Freising mit Ecuador ein Jahr in München verbracht. Bei
uns lernte Geovanny den Ofen zu bauen, in Ecuador erklärt er, akquiriert und vergibt die Aufträge nach Absprache. Er hilft und zeigt die Abläufe beim Aufbau der Öfen direkt bei den Familien im Hochland in Riobamba und in Loja.
Um die Wirtschaftskraft im Land zu behalten, werden alle benötigten Teile in Ecuador gefertigt
und auch die Schamottesteine dort gekauft.
Stand April 2024: Inzwischen wurden über 80 Öfen gebaut in Zusammenarbeit mit der Caritas Riobamba, die das Projekt begleitet und hilft, wenn zum Beispiel Kleinkredite notwendig sind. Ein Ofen/Herd kostet in der Herstellung 500$ bis 550$. Davon bezahlen die Familien 200$. Das stärkt die Selbstverantwortung der Frauen und Familien und achtet ihre Würde. Der Rest wird aus Spenden generiert. Leider verteuern sich die Materialen immer mehr, wir hoffen aber, diese Mehrkosten zu schultern!
Wenn Sie spenden möchten, bitten wir Sie um Überweisung auf das Konto von:
ADVENIAT e. V.
Gildehofstr. 2, 45127 Essen
IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45
SWIFT-BIC-Code: GENODED1BBE
Verwendungszweck: 23100044 – bitte unbedingt angeben!
Wenn Sie ihre Anschrift auf der Überweisung eintragen, erhalten Sie eine Zuwendungsbestätigung (Spendenquittung). Mit meiner Spende erkläre ich mich einverstanden, dass ADVENIAT die KLB München-Freising darüber informiert.
Wir sagen herzlichen DANK für jede Spende!
¡Dios le pague! – Vergelt’s Gott!
Es wurde sogar in den Abendnachrichten in Deutschland gemeldet, dann ist eine solche Nachricht brisant: Geiselnahme in einem TV-Sender und in Gefängnissen in Guayaquil. Plötzlich waren die Drogenbosse aus dem Gefängnis verschwunden und sind bis heute unauffindbar!
Seit einem Jahr konnte man verfolgen, dass die Drogenkriminalität, d. h. die Ausfuhr der Drogen über die Hafenstädte Esmeraldas (direkt an der Grenze zu Kolumbien) und Guayaquil, vermehrt geschah. Es gab bereits im April 2023 Überfälle und Schutzgelderpressungen in Esmerladas. Im August 2023 wurde der aussichtsreiche Präsidentschaftskandidat Villavicencio erschossen.
Im November 2023 begann der neue Präsident Noboa seine Amtsgeschäfte. Wahrscheinlich wollte die Drogenmafia durch die Geiselnahme ein Zeichen setzen!
Präsident Noboa erklärte sofort den Ausnahmezustand, das bedeutete Ausgangsverbot in der Nacht, hohe Präsenz und Kontrollen durch das Militär und Durchsuchungen auch in den privaten Räumen, Schulunterricht online, keine Besuche in den Krankenhäusern, usw.
Inzwischen ist das Ausgangsverbot weitgehend aufgehoben, die Situation scheint nach außen hin wieder „normal“. Natürlich sind alle bedacht und vorsichtig, wenn sie das Haus verlassen, und kommen abends rechtzeitig vor der Dunkelheit zurück.
Wobei die Unsicherheit an der Küste größer ist, das Hochland, also die Hauptstadt Quito und auch Riobamba nicht so betroffen sind.
Die Freiwilligen wurden über die Verhaltensweisen sofort informiert und sie sind von ihren Projektpartnern her gut behütet.
Ecuador feiert den Fasching am Rosenmontag und Faschingsdienstag sehr groß, beide Tage sind auch gesetzlich arbeitsfreie Tage. Die Straßen waren voll, es wurde musiziert, getanzt und vor allem – was wir nicht kennen – mit Wasser und Farbe gesprüht. Alle sind dann nass und bunt in ihren Kleidern und Gesichtern fröhlich und ausgelassen auf den Straßen, so auch in diesem Jahr.
Ein großes Problem erscheint für alle die Erhöhung der Steuern von 12 auf 15 %, vergleichbar mit unserer Mehrwertsteuer. Alle rechnen mit Streiks in den nächsten Monaten!
Mit diesem Geld möchte der Präsident die Voraussetzungen in den Gefängnissen – es herrscht dort eine mehr als unwürdige Situation für die Gefangenen – und die Sicherheit verbessern. In dieser Woche (15. Februar 2024) ratifizierte er ein Dekret mit den USA zu diesem Thema. Dann schloss er ein Abkommen mit Russland zur Bananenausfuhr und mit China, dass sie Produkte nach Ecuador einführen dürfen. Diese Produkte sind wesentlich billiger und verteuern damit die heimische Produktion.
Im Grunde sind das alles Anzeichen, dass er, ähnlich wie in El Salvador, das Land zu einem autoritären Führungsstil führen könnte.
Die nächsten Wahlen sind in 1 ½ Jahren, bis dahin gibt es sicher viele neue Bewerber bzw. Bewerberinnen für dieses Präsidentenamt, evtl. stärken sich die Indigenen im Land.
Am 24. April 2024 ist die Bevölkerung zu einem Referendum aufgerufen. Der Präsident möchte sie u. a. über Sicherheit, Gesundheit usw. befragen, auch wie sie die Kriminalität einschätzen um dann mehr Rückhalt für seine Politik zu bekommen.
Eine wichtige Information ist sicher auch noch für die Grenzregion in Sucumbíos und der dort lebenden Frauengemeinschaft (Federacíon de Mujeres): 2019 haben sich in dieser Region ehemalige Guerillakräfte gesammelt und kündigten an, eine 2. FARC zu gründen, obwohl sie 2016 einen Friedensvertrag unterzeichneten. Sie werfen der Regierung von Kolumbien vor, die Friedensvereinbarung gebrochen zu haben. Jetzt sind sie jedoch zu neuen Friedensgesprächen bereit.
Als die FARC wütete (vor 2016) waren viele Frauen mit ihren Kindern nach Sucumbíos geflohen und bekamen Aufnahme und Hilfe bei der Frauengemeinschaft.
Für unsere Partnerschaft könnte es unterschiedliche Möglichkeiten der Hilfe geben:
Das sind die beiden Freiwilligen die über die KLB in Ecuador sind.
Pauline Rott (links) ist in Riobamba und Martha Laumayer (rechts) ist in Sucumbíos eingesetzt